Hippo (aka HiPPO):  (© Kiều Trường auf Pixabay)

Don't trust the HiPPO

Nils Kattau[1] hat es in seinen Vorträgen immer wieder im Kontext der Conversion Optimierung und der damit verbundenen Hypothesen gehabt. In seinem Instagram-Post hat er dem HiPPO am Ende nicht umsonst eine schwarze Brille und eine Blindenschleife spendiert.

Warum? Was hat der freundliche Vegetarier denn getan?

Tatsächlich steht die nette Abkürzung HiPPO für „highest paid person’s opinion“, also die Meinung der höchstbezahlten Person. Was macht nun den „HiPPO-Effekt“ aus, der von Avinash Kaushik[2] in seinem Buch Web Analytics: An Hour a Day beschrieben wurde?

Dabei geht es um die mächtige Meinung eines HiPPO bei Entscheidungen und dass die einmal geäußerte Meinung in einer Diskussion möglicherweise relevante Gegenstimmen verstummen lässt. Dieser Effekt zu letztlich falschen Entscheidungen auf verschiedenen Ebenen führen. Von einzelnen falschen Annahmen in der Conversion Optimierung, über die falsche Strategie beim Relaunch einer Website bis hin zu einer falschen Ausrichtung einer ganzen Marketingstrategie einer ganzen Handelskette.  Vgl. auch „Authority Bias“[3] und die dort genannten Verluste der amerikanischen Einzelhandelskette J.C. Pennys[4]

Lösung: Daten und die Bereitschaft zum Hinterfragen

Bernard Marr nennt in seinem Forbes-Artikel auch die Lösungsansätze:

DATEN - mit Daten kann man die Entscheidungen von unter umständen (über)mächtigen Entscheidungsträgern entkoppelt betrachten. Das bedeutet zu jeder Hypothese Daten suchen oder falls nötig in einem Test generieren und darauf basierend dann Entscheidungen für nächste Schritte, Iterationen ableiten. Im Umgang mit HiPPOs wird er kämpferisch und empfiehlt singemäß: „Legt Euch ein [Daten-]Arsenal an um die wichtigsten Punkte abzudecken, die von der höchstbezahlten Person angesprochen werden könnten. Wenn man Daten hat, um dagegenzuhalten, hilft das im Entscheidungsprozess.“

An die HiPPOs gerichtet setzt er Alfred Sloan - lange Zeit CEO von General Motors - als Vorbild zur Orientierung. Ihm wird  folgendes Zitat zugeschrieben:

If we are all in agreement on the decision - then I propose we postpone further discussion of this matter until our next meeting to give ourselves time to develop disagreement and perhaps gain some understanding of what the decision is all about.

Wenn wir uns alle über die Entscheidung einig sind, schlage ich vor, dass wir die weitere Erörterung dieser Angelegenheit auf unser nächstes Treffen verschieben, um uns Zeit zu geben, Meinungsverschiedenheiten zu entwickeln und vielleicht ein Verständnis dafür zu gewinnen, worum es bei der Entscheidung geht.

Er war also als HiPPO regelrecht darauf aus, die (wesentlichen) Entscheidungen besser noch einmal zu hinterfragen.


Entscheidungen also immer hinterfragen und hinterfragen lassen und basierend auf Daten neu ausrichten!

p.s.: ➽  Wir helfen gerne, beim Hinterfragen (und lassen manchmal auch unsere Entscheidungen hinterfragen)!

[1] „Nils Katau, Conversion Optimisation Specialist“ ➽  https://www.nilskattau.com/
[2] „Avinash Kaushik“ ➽  https://www.kaushik.net/
[3] „Authority Bias“ ➽  https://www.anti-bias.eu/
[4] „Bernard Marr; Forbes“ ➽  https://www.forbes.com/sites/bernardmarr/


Nilpferd: ➽  Kiều Trường auf ➽  pixabay


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