Martin Grandjean (vector), McGeddon (picture), Cameron Moll (concept):  (© CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons, File:Survivorship-bias.svg)

Survivorship Bias (Deutsch: Überlebensirrtum)

Defintion: Erfolgswahrscheinlichkeiten werden überschätzt, weil erfolgreiche Personen in der Wahrnehmung überrepräsentiert (z. B. aufgrund von Medienberichterstattung, höherer Aufmerksamkeitszuwendung) sind. Über Personen, die nicht erfolgreich sind, wird in geringerem Maße berichtet, oder sie sind weniger öffentlich sichtbar (z. B. gescheiterte Firmengründungen).[1]

Seinen Ursprung und Namen hat dieses Phänomen im Zweiten Weltkrieg. US-Ingenieure versuchten die Panzerung von Flugzeugen zu verstärken um deren Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr vom Einsatz zu erhöhen. Damit hier nicht zu viel Gewicht verbaut wird, sollte man sich auf die relevanten Stellen konzentrieren.

Zunächst der im wahrsten Wortsinne augenscheinliche Ansatz: Die zurückkehrenden Flugzeuge untersuchen und dann dort zu verstärken, wo die meisten Einschusslöcher zu finden sind. Doch der Mathematiker Abraham Wald (geboren 31. Oktober 1902 in Kolozsvár, Österreich-Ungarn;  gestorben 13. Dezember 1950 in Travancore, Indien)[2] drehte die Logik um und konzentrierte sich auf die Stellen, die keine feindlichen Kugeln abbekommen hatten - denn diese Stellen waren verantwortlich für den Absturz der Flugzeuge - die Nicht-Rückkehrer.

The hole story: What you don't see will kill you[3]


Er sollte Recht behalten, denn die Rückkehrrate konnte tatsächlich verbessert werden!

Wo übersehen wir die „Nicht-Rückkehrer“?[4]

  • In der Wirtschaft - mit dem Blick auf die statistisch 'wenigen' Erfolgreichen,
  • in der Architektur, weil wir die alten Bauten der wohlhabenden Bürger als Indiz für „in früheren Zeiten wurde solider gebaut“ ansehen
  • oder auch in der Popkultur und den Influencern, wo einige Wenigen an der Spitze ein Bild vom schnellen, einfachen Erfolg zeichnen.

    Fazit: Für Besucher gemacht, von Google verstanden!

    Thomas Mindnich hat das schon auf Vorträgen auf der CAMPIXX eindrücklich auch auf die Verzerrungen umgelegt, die man als ➽  SEO machen kann, wenn man nur die Top 10 betrachtet und falsche Schlüsse zieht:

    „Failure is predictable – nur Erfolge sind extrem schwer zu prognostizieren!“


    In seinem Artikel in der Website Boosting[5] erklärt er den Zusammenhang der „Information-Retrieval-Theorie“ und der Termgewichtungsanalyse (TF-IDF) sowie den holistischen Dokumentenansatz bis hin zur Suchqualität (Headline „Task Completion Probability“).

    Das Fazit von Juni 2018 gilt noch immer, vielleicht einzig ausgeweitet um „... von Google und anderen Plattformen verstanden“, denn auch die Algorithmen von Facebook, Instagram & Co. müssen die Inhalte verstehen um sie an die Besucher sichtbar auszuspielen.

    Inzwischen wurde B2B und B2C zu B2P - es geht trotz aller Algorithmen und Künstlicher Intelligenz um die Ansprache, das Erreichen der Menschen.

    Das Minimieren von Fehlerquellen wie dem ist neben den - wie Thomas es nennt - „Hygienefaktoren“ als Basics bei der Suchmaschinenoptimierung ein wesentlicher Faktor bei der laufenden Optimierung: Damit erst wird es - frei nach Marcus Tandler, ryte - zum  „Happy Optimizing!“


      [1] ➽  Überlebensirrtum, Dorsch Lexikon der Psychologie
      [2] ➽  Abraham Wald, de.wikipedia
      [3] ➽  Abraham Wald and the Missing Bullet Holes, medium.com
      [4] ➽  Survivorship Bias, de.wikipedia
      [5] ➽  Thomas Mindnich Content & SEO: Failure is predictable, Website Boosting

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