Meme Designer:  (© https://digitalsynopsis.com/design/graphic-design-memes-jokes/)

"Ich schick's Ihnen als Word ..."


"Erst wenn die letzte Datei-Endung verschwunden ist, werdet ihr erkennen, dass man Word-Dokumente nicht in Photoshop nicht öffnen kann."
Indianische Weissagung

Zu den vielen Baustellen, die sich seit Mitte der 90er im Spannungsfeld zwischen Desktop Publishing und Anwendern auftaten, gehörte seit Mitte der 90er Jahre der Versuch, der breiten Öffentlichkeit ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie man digitale grafische Inhalte am besten weitergibt. Obwohl dieser Versuch zum Scheitern verurteilt war, gab es dennoch schöne Teilerfolge.

Einer dieser Teilerfolge ist der vektorbasierten Seitenbeschreibungssprache PDF zu verdanken, die sich als universelles Austauschformat für jegliche Form von grafischen Inhalten durchgesetzt hat. Der Unterschied zwischen vektorbasierten und rasterbasierten Inhalten ist vielen fachfremden Anwendern wohl auch heutzutage nicht richtig klar, aber das ist auch nicht mehr so wichtig, wie früher.

Die Zahl jener, die Grafiken aller Art bevorzugt in irgendwelche Microsoft-Office-Produkte packen, um sie so weiterzugeben, hat abgenommen. Der durchschnittliche User des Jahres 2021 ist wahrscheinlich nicht besser gebildet als jener vor 20 Jahren, aber die technologischen Fortschritte haben dafür gesorgt, dass man auch bei unsachgemäßer Handhabung weniger Schaden anrichten kann, als "damals". [1]

All das wird aber locker wieder aufgewogen von der Tendenz gewisser Produkte, namentlich des Microsoft Office-Pakets, den Benutzer dazu zu ermuntern, gestalterisch tätig zu werden. Nach wie vor habe ich den Eindruck, dass neben vielen unerfüllbaren Erwartungen auf Nutzerseite diese Produkte auch kaum das Verständnis für das Zusammenspiel aus Text und Grafik fördern und durch ihre proprietären Dateien auch jegliche Austauschbarkeit verhindern.

Pixel-Vektor-Baum:  (© e-dvertising)

Goodbye, Lempel-Ziv-Welch-Algorithmus!

Viele Binsenweisheiten innerhalb der grafischen Industrie haben sich in Anbetracht der digitalen Umwälzungen der letzten 20 Jahren als belanglos herausgestellt. Ja, JPEGs werden trotz Komprimierungsartefakten auch in den nächsten Jahren noch eine große Bedeutung haben. Nein, JPEG 2000 wird sich nicht auf breiter Front durchsetzen, genau so wenig wie alle anderen Formate, die proprietäre Beschränkungen beinhalten.

Theoretisch kommt man als durchschnittlicher Büro-Anwender im Jahr 2021 mit nur zwei Grafikformaten aus: PNG für ALLE Rastergrafiken und PDF für ALLE Vektorgrafiken und um das Ganze in Synthese weitergeben zu können. In der Praxis kommt dazu noch das gute alte JPEG als "Workhorse" bei Digitalfotos dazu.  Mit diesen drei Formaten[2] deckt man als Nicht-Profi (beinahe) das gesamte benötigte Spektrum ab:

Portable Network Graphics (PNG) ist ein Rastergrafikformat mit verlustfreier Datenkompression und wurde als freier Ersatz für GIF entworfen. Es unterstützt neben unterschiedlichen Farbtiefen auch Transparenz per Alphakanal. Kurz gesagt - es eignet sich für so ziemlich alle Rasterbild-Anwendungen bis auf CMYK-Konversion und ist daher dem Abspeichern als JPEG immer dann überlegen, wenn Speicherplatz oder reine Archivzwecke nicht an erster Stelle stehen. PNG eignet sich prinzipiell auch für Druckanwendungen.

JPEG bleibt auch für die nächsten Jahre der Standard für digitale Fotos und Archivierung. Wenn man sich an die Faustregel hält, ein JPEG maximal einmal wieder abzuspeichern und dabei die Komprimierung im Auge behält, erlebt man auch keine unliebsamen Überraschungen mehr. Im Abstand von ein paar Jahren kündigt die Joint Photographic Experts Group (JPEG) neue Formate mit neuen Features an - der neueste Streich, JPEG XL[3], klingt vielversprechend, weil er lizenzfrei und Open Source ist. Würde es gelingen, das Format flächendeckend durchzusetzen, wäre PNG obsolet, denn XL würde die Vorteile beider Formate miteinander vereinen.

Portable Document Format (PDF) ist ein plattformunabhängiges Dateiformat, das sich zur Weitergabe von Grafikdaten jeder Art eignet und neben Text, Schriften und Rasterbildern auch Vektorgrafiken enthalten kann. Wenn keine Originaldateien (Adobe Illustrator o.ä.) zur Verfügung stehen, dann ist PDF das Mittel der Wahl für austauschbare Vektorinformationen auf fast jedem System und veralteten Formaten wie EPS o.ä. immer vorzuziehen.

Wer darauf achtet, die eigenen digitalen Assets (Logos, Fotos etc.) in diesen Formaten und in sinnvoller Auflösung bzw. Qualität zu besitzen, hat bei der ➽  Zusammenarbeit mit einer Agentur auf jeden Fall schon gewonnen: Arbeitszeit und Lebenszeit in jedem Fall.



[1] ➽  Die besten Memes zum Thema, auf Digital Synopsis
[2] ➽  Mythen über Dateiformate bei der Druckproduktion, auf safer-print
[3] ➽  JPEG XL, auf t3n

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